Habib Souaďdia, ein Exoffizier der algerischen Armee, will nicht länger schweigen. Er hat in Frankreich ein Buch veröffentlicht, das Algeriens wirkliche Machthaber, das Militär, schwer belastet. Souaďdia beschreibt in seinem Buch „La sale guerre“ (Der schmutzige Krieg) seine Erlebnisse als Unteroffizier in einer Sondereinheit der Armee von 1992 bis 1995. In Algerien eskalierte zu jener Zeit der Terror islamischer Untergrundgruppen, nachdem die herrschenden Militärs die Parlamentswahlen abgebrochen und so einen legalen Sieg der Islamischen Heilsfront FIS verhindert hatten. Die Armee nahm daraufhin ihren „AntiTerror-Kampf“ auf. Der heute 31-jährige Souaďdia beschreibt mit genauen Zeit- und Ortsangaben, wie er selber an Strafaktionen gegen islamische Terroristen, vermeintliche Terroristen, aber auch gegen unschuldige DorfbewohnerInnen beteiligt war.